Umweltbewusstseinsstudie 2014: Umweltbewusstsein im Wandel

Bei einer Pressekonferenz am 30. März 2015 in Berlin haben Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, die neue Umweltbewusstseinsstudie vorgestellt, die das IÖW gemeinsam mit Holzhauerei und sociodimensions durchgeführt hat.

Hier sind einige Ergebnisse aus dieser Studie:

Umweltschutz nicht als Problem, sondern als Teil der Lösung

Ökologie wird im Alltagsbewusstsein heute mehr unter dem Gesichtspunkt von Chancen und Möglichkeiten gesehen, und die Umwelt lebenswert zu gestalten wird als Herausforderung für die Zukunft wahrgenommen. Die konkreten Umweltprobleme und damit verbundenen Defizite rücken demgegenüber – zurzeit und bei uns hier in Deutschland – etwas mehr in den Hintergrund der Betrachtung. Auf die Frage, welchen wichtigsten Problemen sich Deutschland gegenübersieht, nannten 19% im Jahr 2014 das Thema Umwelt. Dagegen thematisiert heute fast ein Drittel der Befragten) Aspekte von Natur und Umwelt als wichtige Bestandteile des guten Lebens.

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (rechts) und Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, stellten die Umweltbewusstseinsstudie vor. (Bild: BMUB/Inga Wagner)

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (rechts) und Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, bei der Vorstellung der Umweltbewusstseinsstudie (Bild: BMUB/Inga Wagner)

Von der Eindimensionalität zur Vielfalt

Bleibt das Umweltbewusstsein auf anhaltend hohem Niveau, ist Öko ist (noch) nicht out („Die Zeit“) oder hat Umweltschutz heute keine Priorität („Die Welt“)? So unterschiedlich die Einschätzungen zur Höhe des Umweltbewusstseins sind, sicher ist, dass sich das Umweltbewusstsein wandelt und ausdifferenziert. Umweltbewusstsein und Umwelthandeln sind vielfältiger geworden und spielen heute in ganz unterschiedlichen Alltagsbereichen eine Rolle. Es geht nicht nur um Mülltrennen und nachhaltigen Konsum, sondern auch um Carsharing, Energieeffizienz, Urban Gardening, Design, Internet-Kampagnen, Share Economy und vieles, vieles mehr.

Das Projektteam der Umweltbewusstseinsstudie: Gerd Scholl, Angelika Gellrich (UBA), Richard Hanisch, Brigitte Holzhauer, Maike Gossen, Michael Schipperges

Das Projektteam der Umweltbewusstseinsstudie:
Gerd Scholl, Angelika Gellrich (UBA), Richard Harnisch, Brigitte Holzhauer, Maike Gossen, Michael Schipperges

 Unterschiedlicher Umgang der Menschen mit dem Thema Umwelt

Dass die Deutschen über ein relativ hohes Umweltbewusstsein verfügen, welches sich jedoch nicht in einem ebenso ausgeprägten Umweltverhalten niederschlägt, wird häufiger bemängelt. Aber ist dies auch wirklich zutreffend? Die Umweltbewusstseinsstudie zeigt, dass unterschiedliche soziale Gruppen mit der Umweltthematik unterschiedlich umgehen und Umweltverhalten in ihrem Alltag ganz verschieden umsetzen. Die Vielfalt in der deutschen Gesellschaft lässt sich mit Blick auf Umweltbewusstsein und Umweltverhalten statistisch auf fünf Typen verdichten:

  • 14% „Nachhaltigkeitsorientierte“
  • 22% „Umweltbesorgte“
  • 20% „Orientierungssuchende“
  • 17% „Wachstumsorientierte“
  • 27% „Umweltpassive“

Mit diesen Typen sollen die Menschen nicht in Schubladen gesteckt werden. Vielmehr kann eine solche Typologie – indem sie das Typische betont – für die Entwicklung von zielgruppenspezifischen Nachhaltigkeitsstrategien und Kommunikationsmaßnahmen genutzt werden.

Insgesamt liefert diese Studie eine Vielzahl von aktuellen Daten zu nachhaltigem Konsum und Verhalten, zu Sharing und sozialen Innvoationen sowie zu Einstellungen und Meinungen zu dem Umwelt- und Klimaschutz.

Cover Umweltbrwusstseinsstudie

Downloads der vollständigen Studie sind
verfügbar beim Bundesumweltministerium
oder beim Umweltbundesamt.